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1947 Der Nachkriegswirren begannen und die Währungsreform stand kurz bevor. Bayern war von den Amerikanern besetzt, eine Militärregierung war eingesetzt. Das Volk war mit
Aufräumen beschäftigt und wollten den großen Krieg schnell vergessen. Die US-Armee war allgegenwärtig und allmächtig, spielte sich aber nie als Unterdrücker und rachelüsterner Sieger auf. Das
hatten die Bayern schnell begriffen und nicht wenige verstanden es umgehend, sich mit den Besatzern zu arrangieren und für sich persönlich - nicht etwa für die Anderen - ein schwungvolles
Aufwärts einzuleiten. Andere überpinselten ihre braune Vergangenheit mit freundlichen Farben und wurden nach und nach von den Amerikanern in die alten Schalt- und Waltstellen eingesetzt.
CASA CARIOCA erinnert an diese Zeit .Die schlechte Versorgungslage der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern erzeugte einen gigantischen Schwarzmarkt, an dem sich jeder der essen
wollte, beteiligen mußte. Die Skala der Beteiligten ging vom Großschieber über den Schwarzhändler bis hinunter zu den kleinen Schiebern, den Gelegenheitsdieben und dem Heer der Hamsterer.
CASA CARIOCAmöchte aus dieser Zeit erzählen. Trotzdem war es keine dunkle Zeit. Keine pessimistische Zeit, man spürte, es ging aufwärts. Das Schlimmste war überstanden, und man sah und staunte
über diese Amerikaner, die so lässig waren, so verschwenderisch und so anders. Sehr bald versuchten die Ersten zu sein wie sie. Es waren sehr lächerliche Versuche darunter. Man begann gespreizt und
unbeholfen die Kaugummi- und Cola-Kultur zu übernehmen. Und das Wichtigste, die Musik von CASACARIOCA
möchte besonders daran erinnern.
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